Vorweg ein anonymisiertes Feedback zum Hörbuch:
"Seele und Bauch" hat bereits nach 10 Tagen bei mir eine deutliche Verbesserung bewirkt, wofür ich sehr dankbar bin. Unter Stressbedingungen wich die vorherige Unruhe einem Zustand der inneren Ruhe, wodurch es leichter fällt, die Ursachen der Anspannung zu erkennen und anzugehen, anstatt nur im Panikgefühl zu verharren.

Meistens haben an Reizdarm Erkrankte, die eine Psychotherapie mit Hypnose aufsuchen, eine medizinische Odyssee, sowie eine langjährige Leidenszeit mit Entbehrungen, sozialer Isolation und Phasen von Angst und Depression hinter sich. Ziel der Hypnotherapie ist somit zuallererst die zügige Linderung der Symptomatik: Schmerzen, Durchfall, Obstipation, Völlegefühl, Übelkeit und Stress durch tiefe Hypnose mit Suggestionen zur Tiefenentspannung und Schmerzentlastung. Selbsthypnose ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Später wird die psychische Dynamik mit in die Therapie einbezogen. Aber schon während der vorerst mehr somatisch orientierten Hypnotherapie fließen Suggestionen mit ein, sodass mögliche psychische Faktoren, aber ebenso die Auswirkungen der langen Krankheitshistorie, zum Beispiel im nächtlichen Traumgeschehen der unbewussten Bearbeitung anvertraut werden.

Wissenschaftliche Studien

Dass Hypnotherapie für Patienten, die unter einem Reizkolon (»irritable bowel syndrome«) leiden, deutliche Erleichterung bringen kann, ist länger bekannt (Häuser 2009). Allerdings ist unklar, wie lange eine solche lindernde Wirkung anhält. Dieser Frage hat sich ein Forscherteam unter der Leitung von Wendy Gonsalkorale vom Withington Hospital in Manchester gewidmet. An der Studie nahmen 204 Patienten teil (Gonsalkorale et al. 2003). 

Die Behandlung mit Hypnotherapie erstreckte sich über 12 Wochen. Vor und nach der Behandlung sowie zu weiteren Erhebungszeitpunkten bis zu 6 Jahre nach Abschluss der Behandlung gaben die Patienten Auskunft über ihre Symptome, ihre Lebensqualität, ihr individuelles Ausmaß an Angst und Depression. Bei 71% der Patienten war die Behandlung wirksam; bei 81% dieser Gruppe blieb der Behandlungserfolg über die Zeit stabil, während die übrigen 19% angaben, dass sich ihre Symptome nur leicht verschlechtert hatten. Ausweislich der erhobenen Befindlichkeiten zeigten sich bei allen Items in den Follow-up-Erhebungen signifikante Verbesserungen (p < 0,001) im Vergleich zu den Daten vor der Hypnotherapie. 

Die Studie zeigt auf, dass zumindest für die genannten Zeiträume bis zu 6 Jahre nach Abschluss der Hypnotherapie die Symptome des Reizkolons deutlich reduziert werden können. 

Schon seit der klassischen Studie von Whorwell (Whorwell, Prior a. Faragher 1984) weisen Berichte aus Forschung und Klinik auf gute Erfolge bei Colon irritabile hin. Die Patienten erhielten über einen Zeitraum von 3 Monaten sieben halbstündige Hypnosesitzungen (Induktion über Armlevitation, hypnotische Entspannung mit Suggestionen zur Beeinflussung der Darmmuskulatur, ichstärkende Suggestionen). Nach der dritten Sitzung sollten die Patienten jeden Tag Selbsthypnose mit einer aufgezeichneten Hypnose praktizieren. Die Hypnosebehandlung wurde mit einer Kontrollbedingung (»psychotherapeutische Placebobehandlung«) verglichen. Den beiden Gruppen wurden die Patienten randomisiert zugewiesen. Für alle erhobenen Messgrößen (z. B. abdominale Schmerzen) zeigten sich in der Hypnosegruppe drastische, statistisch signifikante Verbesserungen. 

Aufgrund der günstigen Resultate dieser und anderer Studien wurde am University Hospital of South Manchester ein »clinical service« aus sechs Therapeuten eingerichtet, der Hypnose zur Behandlung von Colon irritabile anbietet. Inzwischen wurden bereits mehr als 250 Reizdarmpatienten behandelt (3-monatiges Hypnoseprogramm wie in den Studien von Whorwell et al. (Whorwell, Prior a. Faragher 1984; Whorwell, Prior a. Colgan 1987). Dabei bestätigten sich die Resultate aus den Studien auch im klinischen Kontext einer Klinik (mit Einschränkungen bei Patienten mit Diarrhö). Die Autoren folgern aus ihren Daten, dass Hypnosetherapie eine effektive Behandlung für Colon irritabile darstellt und sich gegenüber allen anderen Interventionen (z. B. Medikamenten) als kostengünstiger erweist.

Konzept und Therapieplan für Hypnose bei Reizdarm

  1. Phase: Symptomlinderung (Soma)

    • Tiefe Hypnose: Beruhigung, Entspannung, Erholung

    • Suggestionen zur Symptombeeinflussung

    • Positive innere Dialoge und Selbstsuggestionen

  2. Phase: Heilungsförderung (Psyche und Soma)

    • Hypnotherapeutisches Visualisieren

    • Selbsthypnose

  3. Phase: Wachstum & Entfaltung (Psyche)

    • Indirekt: Metaphern, hypnotherapeutische Trancereisen

    • Direkt: Training in Selbstachtsamkeit und Selbstschutz, Ich-Stabilisierung, Zeit- und Stressmanagement, Konfliktkompetenz

In den bewährten Tranceanleitungen von ‚Seele und Bauch auf wundervoller Reise‘ werden entsprechend dem Therapieplan in tiefer Hypnose zuerst Symptome gelindert und Spannungen gelöst.  Anschließend werden Selbstheilungsprozesse in Gang gesetzt, Entzündungen zum Abklingen gebracht und gesundende Vorgänge angeregt. In den letzten 3 Hypnosen lösen achtsam gewählte indirekte Suggestionen und Metaphern heilsame Umorientierung und Entwicklung auf tiefer seelischer Ebene aus. 
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  1. Hypnose lernen – Einführung

  2. Die Hypnosewunderpille - Reduktion der Symptomatik

  3. Wie im Märchen - Wohlbefinden in Bauch und Seele

  4. Süßes Nichtstun im Park der Heilung  - Wellness für den aufgeregten Darm

  5. Einfach mal Chillen - Kopf und Bauch ruhen voneinander aus

  6. Das Rote Telefon stilllegen - Auflösen von inneren Dialogen, Bildern und Gefühlen, die die Symptomatik verursachen

  7. Das Reh - romantische Heiltrance für Veränderung auf tiefer unbewusster Ebene

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Zitierte Literatur

  • Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungsund Stoffwechselkrankheiten (DGVS) (2010): S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie. Verfügbar unter: http://www. awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-016.html [Zugriff: 18.09. 2017]. 

  • Gonsalkorale, W. M., L. A. Houghton a. P. J. Whorwell (2002): Hypnotherapy in irritable bowel syndrome: a large-scale audit of a clinical service with examination of factors influencing responsiveness. American Journal of Gastroenterology 97: 954–961. 

  • Gonsalkorale, W. M., et al. (2003): Long term benefits of hypnotherapy for irritable bowel syndrome. Gut 52: 1623–1629. 

  • Häuser, W. (2009): Hypnose beim Reizdarmsyndrom. Störungsbild, Indikationen, Kontraindikationen, Wirkung. In: Revenstorf, D. u. B. Peter (Hrsg.): Hypnose in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin. Manual für die Praxis. Heidelberg (Springer), 2. Aufl., S. 555–568. 

  • Whorwell, P. J., A. Prior a. E. B. Faragher (1984): Controlled trial of hypnotherapy in the treatment of severe refractory irritable-bowel syndrome. Lancet 2(8414): 1232–1234. 

  • Whorwell, P. J., A. Prior a. S. M. Colgan (1987): Hypnotherapy in severe irritable bowel syndrome: further experience. Gut 28(4): 423–425.